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Oktober 16, 2012

Im Endeffekt bist du allein…

Machen wir uns nix vor. Bei allen sportlichen Ambitionen ist man immer allein. Denn so toll es auch klingt mit einem Trainingspartner zu trainieren, so schön es auch ist nicht alleine Laufen zu gehen. Wir tun es IMMER allein.

Ich für meinen Teil bin mir immernoch maximal unsicher was ich jetzt nun bevorzuge. Es ist wahnsinnig toll mit der Frau meines Herzens an meiner Seite laufen zu gehen. Wir können uns toll unterhalten, wir können uns anfeuern, neue Strecken entdecken und es ist eben einfach nicht so langweilig. Auf der anderen Seite ist sie erheblich härter darin Kilometer zu fressen und mal so richtig an der Temposchraube zu drehen und ich bekomme Gewissensbisse wenn ich mal wieder nicht so aus dem Quark komme, weniger motiviert bin und sie dann ggf. runterziehe oder eben nicht so pushen kann wie sie es eigentlich verdient hätte…. schweirig.

Andererseits sind da diese Läufe alleine. Gerade jetzt wo mich scheinbar ein Anfall von Herbstblues ereilt. Der dunkele Wald, einsame Wege, ein bisschen Musik in den Ohren. Das hat ab und an etwas sehr meditatives, erlaubt es mir meine Gedanken völlig wild durch die Gegend baumeln zu lassen (ja noch wilder als sonst!). Und bringt mich eben auf Ideen wie diesen Beitrag.

Denn wie eingangs gesagt. Im Endeffekt ist man allein. Denn nur ich selbst bin in der Lage die Füße voreinander zu setzen, sich bei jedem Schritt neu abzudrücken Tempo aufzubauen, zu halten oder zu verlangsamen. Nur ich selbst kann darüber entscheiden wie lange oder wie weit ich laufen will. Ich selbst entscheide darüber wie lange mein Körper das aushalten soll. Und es ist total egal ob ich alleine laufe oder zu weit, in einer Gruppe oder eben nicht. Und genau so ist es mit allein Aktivitäten. Ein Trainingspartner kann mich anbrüllen, kann mit Tipps geben. Aber er wird mir die Arbeit nicht abnehmen eine Langhantel von meiner Brust weg zu drücken, er wird mir nicht die Arbeit nehmen meinen (wie ich finde viel zu) schlappen Körper an einer Klimmzugstange nach oben zu wuchten und er wird mich nicht schieben wenn ich, welche Strecke auch immer auf dem Rad zurücklegen will.

 

Und das ist gut so!

Denn so gerne ich mich zurücklehne, so gerne ich abschalte. Nur ich selbst kann dafür Sorgen, dass ich besser aussehe, dass ich schlanker werde, Muskeln zulege oder mein Herz-Kreislauf-System in Schwung bringen. Das ist ein Job den mir niemand abnimmt. Und je eher dieser Erkenntnisprozess wirklich in meinem, in deinem in unser aller Köpfen angekommen ist, umso eher erreicht man seine Ziele. Je eher schwingt man den Arsch von der Couch und rennt bei Mistwetter durch den Wald, hustet, spuckt und Flucht über den Scheiss den man sich da mal wieder antut. Aber keiner nimmt einem das Gefühl etwas tolles geleistet zu haben, keiner nimmt einem das geile Gefühl einer heissen Dusche danach und keiner nimmt einem den innerlichen Triumph wenn man merkt, dass es erheblich mehr Bock macht im Treppenhaus einen Schritt schneller zu gehen als zu der Zeit in der man solche Aktionen nicht regelmässig gebracht hat…

 

 

 

 

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